Meine Saisonabschlußtour sollte mich über Sterley, Zarrentin über Boizenburg und die B195 bis Wittenberge führen. Dort sollte es über die Elbe gehen und auf der Südseite über kleine Wege wieder zurück. Bei bestem Wetter fuhr ich am 29.09. auch los und genoß das Kurvenschwingen entlang einiger meiner Lieblingsstrecken. Am Nachmittag war noch relativ viel Verkehr aber das war ja kein Hindernis für die Guzzi. Viele andere Motorradfreunde hatten die gleiche Idee. Bei einer ersten Pause an einem Elbtotwasser nach einem kleinen Dorf hinter Neuhaus hörte der Sound von aus dem Ort heraus beschleunigenden Motorrädern gar nicht wieder auf. Wenn man dort wohnt und kein Faible für dien Sound hat, ist es schon recht arg.
In Dömitz war viel Ausflugsverkehr; es gab dort einen größeren Flohmarkt und wohl auch noch so etwas wie ein Motorradtreffen. An der Brücke über die Elbe gab es Stau, da wegen Renovierungsarbeiten eine Fahrbahn gesperrt war. Hinter Dömitz Richtung Lenzen war dann schlagartig Ruhe und ich konnte gemütlich mit knapp unter 100 durch die Alleen bummeln; den Elbdeich meistens in Sichtweite. Als die Fähre nach Gartow angezeigt wurde, beschloß ich abzubiegen, um mich für den Rückweg durch Weiterfahrt bis Wittenberge nicht unter Zeitdruck zu setzen. Die Fähre ist klein aber vom Nordufer zum Südufer wollten offensichtlich nicht viele Leute fahren. Somit brauchte ich nicht warten.
Nach einem Plausch mit dem Fährmann rollte ich dann in bester Laune ans Südufer. In Pevesdorf drehte ich noch um, da ich die Abfahrt zum weithin sichtbaren Sendemast verpaßt hatte. Das hätte ich wohl besser nicht getan. Ich fuhr hügelan und merkte schnell, daß etwas nicht stimmte. Die Fuhre war recht schwammig. Nach wenigen hundert Metern gab es dann einen kleinen Knall und die Fuhre bockte wie ein Gaul. Zum Glück hatte ich schon Geschwindigkeit rausgenommen und nur noch ca 60 km/h auf dem Tacho. ,Nach einiger Schlingerei brachte ich die Guzzi zum Stehen. Nach dem Absteigen sah ich die Bescherung. Eine Schraube hatte sich durch die Karkasse in den Schlauch gebohrt. Nachdem der Luftdruck entsprechend weit runter war, rutschte der Reifen von der Felge ins Tiefbett und das wars dann.
Um 16:00 rief ich den Pannendienst des ADAC; 1 3/4 Stunden später war er da (war ja auch am Ende der Welt) und um 22:00 war ich mit Guzzi auf dem Anhänger wieder zu Hause. So war das nicht geplant aber hat dennoch ein gutes Ende genommen. Auf meine Frage, welches die häufigstemn Pannen bei Motorrädern sind, hieß es, daß hauptsächlich Reifen- und Elektrikpannen ein Abschleppen erfordern. Für mich war es in vierzig Jahren die vierte. Reifenpanne. Wenn es dabei bleibt, kann ich damit leben.
Heute wurde dann der Reifen und Schlauch erneuert; da war ich dann nebst 2 1/2 Stunden Fahrt und Warten mit 150€ dabei. Nun ist sie wieder fit die Gute. Mal sehen, morgen solls noch mal schön werden; also versuchen wir es aufs Neue.
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